Blutentnahmen werden üblicherweise in den Praxen durchgeführt und gehören zu den Kernaufgaben Medizinischer Praxisangestellten.
Ist dieses Praxispersonal überlastet, kann der Patient / die Patientin nicht in die Praxis kommen oder muss die Probe nach der Entnahme unverzüglich im Labor verarbeitet werden, dann unterstützen wir die Praxen mit Blutentnahmen durch unsere Mitarbeiterinnen. Wir führen auch die Blutentnahmen mit Voranmeldung in unseren Laborräumlichkeiten durch.
Für eine optimale venöse Blutentnahme unter Standardbedingungen sollten folgende Punkte berücksichtigt wer
– Blutentnahme idealerweise zwischen 07.00 Uhr und 09.00 Uhr.
– Blutentnahme in der Regel nüchtern, d. h. keine Nahrungsaufnahme in den 12 Stunden vor der Blutentnahme
– körperliche Aktivitäten drei – sechs Stunden im Voraus vermeiden. Intensive Sportarten drei Tage im Voraus vermeiden.
– Stresssituationen vermeiden, nach körperlicher Anstrengung den Patient 10 Min. ruhen lassen.
– kein Alkoholkonsum in den 12 Stunden voraus.
– öffnen und schliessen der Faust („Pumpen“) vermeiden.
– vor der Punktion maximal 30 Sekunden stauen.
– sobald das Blut fliesst, Stauung lösen.
– Entnahmereihenfolge beachten (siehe z. B. blaues Auftragsformular)
– Röhrchen mit Antikoagulanzien beim Wechseln sofort mehrmals kippen.
– Medikamente – wenn möglich – erst nach der Blutentnahme einnehmen (Ausnahme z. B.: Cyclosporin – 2 Stunden-Wert.
Medikamenteneinnahme auf dem Auftragsformular vermerken).
– bei immunhämatologischen Untersuchungen bitte Visum der blutentnehmenden MPA auf dem Auftragsformular
Gerne können Sie uns auch persönlich während unseren Öffnungszeiten besuchen.
Wir bitten Sie jedoch um vorherige telefonische Kontaktaufnahme.
Der gesamte Untersuchungsprozess vor der Analyse im Labor kann in folgende Teilschritte eingeteilt werden:
– Vorbereitung des Patienten
– Probennahme
– Transport der Proben ins Labor
– Vorbereitung der Probe für die Analyse
Diese Teilschritte werden unter dem Begriff Präanalytik zusammengefasst.
Fehler in der Präanalytik haben in der Regel die größten Auswirkungen auf das Analysenergebnis.
Im Folgenden erhalten Sie Hinweise und Informationen zu diesem Themengebiet.
Weitere Hinweise zur Probenstabilität etc. einzelner Untersuchungsparameter finden Sie auch in unserem Analysenverzeichnis.
Und in folgendem Dokument:
Inhalt
– Gewinnung von Untersuchungsmaterial
– Probengefässe, Transportmedien, Abstrichbestecke
Gewinnung von Untersuchungsmaterial
Die diagnostische Aussagekraft mikrobiologischer Untersuchungen hängt sehr stark von der korrekten Entnahmetechnik des Untersuchungsmaterials ab.
Die Materialgewinnung sollte möglichst vor Beginn einer antibiotischen Behandlung erfolgen, optimalerweise kurz nach Krankheitsbeginn oder im akuten Stadium.
Das Material sollte unter sterilen Bedingungen von der Körperregion entnommen werden, an der der vermutete Erreger am ehesten zu erwarten ist.
Um das Risiko sekundärer Verunreinigungen auszuschliessen, sowie die Infektionsgefahr für das Laborpersonal zu minimieren, bitte sterile und fest verschliessende Transportgefässe verwenden.
Transportzeiten und Zeiten der Zwischenlagerung sollten so kurz wie möglich gehalten werden. Proben, die Begleitflora enthalten (z. B. Sputum, Stuhl), und Proben, bei denen die Anzahl der Keime von Bedeutung ist (z. B. Urin), müssen bis zum Transport bei 2 bis 8 °C im Kühlschrank gelagert werden.
Bei laufender Antibiotikatherapie wird um Mitteilung der eingesetzten Antibiotika gebeten. Die Probe sollte dann unmittelbar vor der nächsten Antibiotikagabe entnommen werden.
Für die klinisch-mikrobiologische Bewertung der Untersuchungsbefunde sind nähere Angaben zum Patienten oft hilfreich.
Neben Name und Geburtsdatum des Patienten sind dies:
Klinische Verdachtsdiagnose, insbesondere bei speziellen Fragestellungen (z. B. Brucellose, Diphtherie, Endokarditis, Cholera) | |
Art und Herkunft des Materials und ggf. intra-operativ | |
Aktuelle antibiotische Behandlung | |
Auslandsaufenthalte (wenn relevant) | |
Entnahmedatum und -zeitpunkt | |
Schwangerschaft, Komorbiditäten |